Hoftag am Demonstrationsbetrieb Weingut Prinz von Hessen im Rheingau
Mit dem Wegfall des Herbizides Basta und der EU-Zulassungsbegrenzung von Glyphosat auf 5 Jahre, welche national zusätzlich reglementiert werden kann, müssen sich die Betriebe darauf einstellen, dass in den kommenden Jahren nur noch wenige herbizide Pflanzenschutzmittel zur Unkrautregulierung zur Verfügung stehen. Ein Umdenken zurück zu mechanischen Bekämpfungsverfahren ist damit unabdinglich. Im Laufe des Projektes wurden alle drei Demonstrationsbetriebe für Weinbau in Hessen mit Rollhacken ausgestattet, deren Einsatz heute zum Betriebsstandard gehört. Weiterhin wurden Prototypen zur maschinellen Unkrautbekämpfung in Zusammenarbeit mit der in Eltville ansässigen Firma Müller und Sohn Spezialmaschinen GmbH entwickelt, welche auf die betriebsspezifischen Bedürfnisse zugeschnitten sind. Heute kommt alternativ zur Herbizidstrategie auf rund 50 % der Flächen des Weingutes Laquai eine Überzeilenstockbürste zum Einsatz, welche für Querterrassen gut geeignet ist und links und rechts gleichzeitig arbeitet. Hohes Unkraut wird von dem Gerät sehr gut erfasst und geschnitten, eine Bodenbearbeitung findet nicht statt. Der Arbeitsgang lässt sich mit dem Entfernen von Stockausschlägen gut kombinieren. Unter der Voraussetzung standfester und fest verdrahteter Reben schont dieses Verfahren außerdem die Reben.
Auch im nun letzten Projektjahr stehen in den Demonstrationsbetrieben für Weinbau in Hessen Versuche an, u. a. die Erprobung von Kulturschutznetzen zur Abwehr der Kirschessigfliege.